„Die Jugend von heute interessiert sich nicht für Politik.“ Diesen Satz hören wir immer wieder. Doch stimmt das wirklich? Dank unserer Jugendberichte, wissen wir, wie die Realität tatsächlich aussieht: Es geht nicht um mangelndes Interesse, sondern um strukturelle Probleme, die junge Menschen von echter politischer Teilhabe abhalten.
Fehlende Repräsentation
Eine große Mehrheit der Jugendlichen in Österreich fühlt sich von der derzeitigen Politik nicht vertreten. 4 von 5 jungen Menschen geben im Zuge der Befragung des Jugendberichts „Deine Stimme zählt“ an, dass ihre Anliegen in den politischen Debatten kaum oder gar nicht berücksichtigt werden.
Fehlendes Vertrauen
Viele junge Österreicher*innen haben das Vertrauen in die Politik verloren. Sie glauben, dass politische Entscheidungsträger*innen sich nicht ausreichend für die Interessen von armutsbetroffenen, alten oder jungen Menschen einsetzen. Dieser Vertrauensverlust ist fatal, denn er verhindert, dass sich junge Menschen aktiv einbringen.
Fehlende Vertretung
Dass junge Menschen politisch interessiert und engagiert sind, zeigt eine weitere Zahl: 93 % der Jugendlichen in Österreich fordern, dass Menschen in Entscheidungen, die sie betreffen, einbezogen werden sollten. Die Forderung nach echter Mitsprache ist also da – sie wird nur oft ignoriert.
Fehlende Mitbestimmung
Ein weiteres Problem ist der sogenannte Democracy Gap: Die Zahl der Wahlberechtigten nimmt immer weiter ab, während gleichzeitig immer mehr Menschen von politischen Entscheidungen betroffen sind, ohne mitbestimmen zu dürfen. Gerade junge Menschen erleben diesen Widerspruch besonders stark. Es fehlt an echten Beteiligungsmöglichkeiten, die ihnen eine aktive Rolle in der Demokratie geben.
Fazit: Zeit für eine politische Wende
Die Jugend ist politisch interessiert – aber sie fühlt sich ausgeschlossen. Statt ihnen Desinteresse zu unterstellen, müssen Politik und Gesellschaft Strukturen schaffen, die echte Mitbestimmung ermöglichen. Nur so kann eine Demokratie entstehen, die wirklich alle einbezieht.