
Mental Health: Der Jugend zuhören!
Über 5.500 Jugendliche aus Deutschland und Österreich haben sich am YEP-Jugendbericht Mental Health beteiligt und ihre Perspektiven, Bedürfnisse, Ideen für ihre Zukunft eingebracht.
Ein Auszug der Ergebnisse
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Nur 7% der Jugendlichen geben an, dass sie sich glücklich und zufrieden fühlen. 63% der Jugendlichen geben an, dass es ihnen nicht gut geht.
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Die Mehrheit der Jugendlichen (54%) fühlt sich nicht ernst genommen, wenn sie über ihre mentale Gesundheit sprechen – besonders betroffen sind Mädchen und junge Frauen.
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Das Gefühl der Zugehörigkeit ist für 81% der Jugendlichen entscheidend für ihr mentales Wohlbefinden.
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Jugendliche beziehen ihre Informationen über mentale Gesundheit vor allem aus sozialen Medien (63%). Die Schule spielt dabei kaum eine Rolle – nur 17% der Jugendlichen geben an, dort etwas über das Thema zu lernen.
„Uns Jugendlichen geht es schlecht, weil uns Stressmanagement nicht beigebracht wird. Wir haben kaum Freizeit, werden mit Schularbeiten, Tests etc überschüttet, es ist extrem viel Druck.”
„Momentan müssen wir uns privat mit Freunden oder Social Media damit auseinandersetzen, aber es wäre sinnvoller, wenn es in der Schule mehr Angebote gäbe und es kein Tabu wäre.”
„Wir Jungen verlieren oft die Hoffnung, weil wir nichts verändern können - nichts an unserer Situation.”
„Ältere Menschen, die selber keine gute mentale Gesundheit haben, denken, es ist normal, wenn man sich schlecht fühlt und nehmen mich dann meistens nicht ernst.”
„Ich würde gern länger Kind sein dürfen - mehr Pausen, mehr Freizeit, mehr Zeit, dass ich rausfinde, was ich eigentlich will.”
„Das Zugehörigkeitsgefühl ist durch Corona stark verloren gegangen, obwohl es so wichtig ist. Das hat Spuren bei uns Jugendlichen hinterlassen! Aber oft fehlt uns der Raum, das zu besprechen, und es ist ein Tabuthema.”
„Wenn ich einen Tag nicht in der Schule bin, habe ich danach noch mehr Stress als zuvor, weil ich das Verpasste nacharbeiten muss.”
Drei von 15 Forderungen der Jugend:
Alle Forderungen im YEP-Jugendbericht
Prävention durch verpflichtende Angebote in Schulen ausbauen
Präventionskurse und Workshops zur mentalen Gesundheit dürfen nicht von der individuellen Motivation von Schulleitungen oder Lehrkräften abhängen. Sie müssen flächendeckend und verpflichtend in Schulen implementiert werden, um soziale Ungleichheiten zu reduzieren.
Ohnmacht als ernste Bedrohung wahrnehmen und Selbstwirksamkeit fördern
Jugendliche brauchen echte Mitbestimmung und müssen Selbstwirksamkeitserfahrungen machen („Ich kann etwas verändern.”). Es muss sichergestellt werden, dass sie - trotz der Krisen in der Welt - in ihrem Alltag Handlungsspielräume erkennen und nutzen können. Das ist für alle jungen Menschen relevant, aber ganz besonders für weibliche und Jugendliche, die sich als divers identifizieren.
Information über mentale Gesundheit verankern
Wissen über mentale Gesundheit muss für alle Jugendlichen zugänglich sein, vor allem wird die Schule hierbei als zentraler Lernort gefordert. An zweiter Stelle steht Social Media, gefolgt von Filmen, Serien und Dokumentationen über mentale Gesundheit. Aber auch Arbeitgeber*innen und die außerschulische Jugend- bzw. Bildungsarbeit sowie öffentliche Stellen sollen hier gezielt informieren. Insbesondere für männliche Jugendliche sollten Informationsangebote ansprechender und zugänglicher gestaltet werden.
Über das Projekt
Die Krisen der letzten Jahre lassen die junge Generation nicht unberührt. Laut der in Deutschland durchgeführten COPSYStudie fühlen sich 85% der befragten Kinder und Jugendlichen psychisch belastet.
Die Notwendigkeit, die mentale Gesundheit von Jugendlichen zu verstehen, zu fördern und zu stärken, war nie größer. Deshalb starten wir in Österreich und Deutschland den größten YEP Jugendbericht zu Mentaler Gesundheit um einen tiefen Einblick in die gegenwärtige Situation der psychischen Gesundheit von Jugendlichen zu gewinnen und gleichzeitig Wege aufzuzeigen, wie wir sie verbessern können.
Das Ziel, konkrete Lösungen zu finden, die direkt von der Zielgruppe für die Zielgruppe entwickelt werden wurde mit dem YEP-Jugendbericht erreicht. Junge Menschen sind selbst die Expert*innen ihrer Lebensrealität - durch den YEP Jugendbericht Mentale Gesundheit wurden ihre Bedürfnisse, Vorschläge und Ideen sichtbar gemacht.